Wachstumshormon (STH, HGH)

Auch das Wachstumshormon spielt eine zentrale Rolle in der (US-amerikanischen) Präventionsmedizin und schön langsam beginnt man auch in Europa, sich der zweifelsohne positiven Wirkungen zu bedienen. Dabei gibt es einen limitierenden Faktor, nämlich den Preis. Denn die seriösen, gentechnisch hergestellten Präparate sind immer noch sehr teuer und scheinen, wahrscheinlich bedingt durch die große Nachfrage, auch kaum billiger zu werden.

Von den billigeren Präparaten, ganz speziell von solchen aus dubiosen Quellen, muß generell abgeraten werden, weil sie entweder aus Leichenhypophysen gewonnen werden und deshalb Krankheitsübertragung nicht ausgeschlossen werden kann, oder es handelt sich um Präparate, die überhaupt kein Wachstumshormon enthalten. Und von Sprays, die die Sekretion des eigenen Wachstumshormons aktivieren sollen, hört man in der wissenschaftlichen Medizin nichts Gutes.

Biographie des Wachstumshormons

Das Wachstumshormon stammt wie so viele Hormone aus der Hypophyse. Es wird auch als STH (lateinisch=somatotropes Hormon) oder HGH (englisch=human growth hormon) bezeichnet, gemeint ist aber immer dasselbe. Es wird in rhythmischen Pulsierungen aus der Hypophyse freigesetzt und gelangt über den Blutkreislauf in die Leber und an die Fettzellen, wo es in die eigentlich wirksame Substanz, das Somatomedin oder IGF 1 umgewandelt wird.

HGH und Alter

Wie alle Hormone wird auch das HGH mit zunehmendem Alter weniger. Die HGH-Tagesproduktion des 20-Jährigen liegt bei 500 Microgramm/Tag, die des 80-Jährigen bei 25 Microgramm. Daß diese eklatante Differenz in der Hormonbereitstellung seine (negativen) Auswirkungen zeigt, ist leicht verständlich.

Wirkung beim Erwachsenen

HGH kann den Zelltod stoppen und die Lebensdauer von Zellen erhöhen.
HGH wirkt stark muskelaufbauend und fettvermindernd.
HGH steigert die Leistungsfähigkeit des Immunsystems.
HGH verstärkt die Wirkung der Sexualhormone bei Mann und Frau.
HGH steigert den Blutzuckerspiegel, um ausreichend Energie für die Protein- (=Eiweiss)synthese bereitstellen zu können, wirkt aber nur bei Überdosierung diabetogen.

 

HGH und Körperarchitektur

Wie schon oben erwähnt, vermindert das Wachstumshormon das Körperfett und wirkt stark anabol, d.h. eiweiss.- und muskelaufbauend. Ich halte es daher für ein Hormon, das prädestiniert ist, bei Männern eingesetzt zu werden (wenn es eine medizinische Indikation dafür gibt).

HGH und unerwünschte Wirkungen

Wie so oft, bestimmt die Dosis, ob das Wachstumshormon negative Auswirkungen auf den Organismus hat oder nicht. Aus dem Leistungssport, vielleicht noch mehr aus der Bodybuilderszene sehe ich immer wieder krasse Fälle von Überdosierungen, wo furchteinflössende Mengen an HGH unkontrolliert verabreicht werden.

DAVOR MUSS EINDRINGLICH GEWARNT WERDEN! Denn bei Überdosierung kann es zur Akromegalie, zu Diabetes und zur Einlagerung von Gewebsflüssigkeit kommen. (Akromegalie nennt man das Wachstum von „Körperenden“, wie zum Beispiel Hände, Füße, Kinn und Nase).

Die Meinung, dass Wachstumshormone die Entstehung von Krebs fördern könnten, ist heute „vom Tisch“.

Und wie können SIE Ihr Wachstumshormon vermehren?

Ganz einfach: durch regelmässigen Ausdauersport und durch Dinnercancelling! Weil Wachstumshormon, konkret das IGF-1, den Blutzuckerspiegel erhöht, führt eine Kalorienreduktion im Sinne von Dinnercancelling zur vermehrten HGH-Synthese.

HORMONSUBSTITUTION

Man geht davon aus, daß Probanden jeden Alters an einem Mangel an HGH leiden können. Nur wenn ein Mangel tatsächlich nachgewiesen wurde und wenn Lifestyle-Veränderungen nicht in der Lage sind, die HGH-Synthese ausreichend zu erhöhen, empfiehlt es sich an eine zumindestens passagere HGH-Substitution zu denken.