GIS im Kindesalter

Die sexuelle Entwicklung von Kindern gilt als äußerst kompliziert und komplex. Sie ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig und darf nicht gestört werden. Dies bedarf insofern einer besonderen Erwähnung, als man in den 70-er und 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts versucht hat, bereits vor der Pubertät eine geschlechtsumwandelnde Therapie zu beginnen. Dies würde, so die Meinung der Wissenschafter, den Aufwand solcher Behandlungen wesentlich vermindern, weil ja sekundäre Geschlechtsmerkmale innerhalb des Geburtsgeschlkechtes sich erst erst überhaupt nicht entwickeln.

Dieser Gedankengang hat sich aber als falsch herausgestellt. 75% aller Knaben mit auffallend effeminierten Verhaltensmustern, bei denen häufig eine Transsexualität vermutet wird, sind im Erwachsenenalter nicht transsexuell sondern homosexuell bei gefestigter Geschlechtsidentität im männlichen Geschlcht,  20% entwickeln sich zu heterosexuellen Männern und nur 5% sind tatsächlich transsexuell.

„In Anbetracht der hohen Plastizität der Geschlechtsidentitätsentwicklung im Kindes- und Jugendalter und der Tatsache, dass nur eine Minderheit von < 5% der Kinder mit GIS auch im Erwachsenenalter eine GIS entwickeln, verbieten sich hormonelle oder gar chirurgische geschlechtstransformierende Behandlungsmaßnahmen vor Abschluss der Pubertät.“ (Beier, Bosinski, Loewit 8.11.4)

Daraus resultiert auch, dass die Diagnose einer transsexuellen GIS erst nach der Pubertät gestellt werden kann und darf. Ich halte mich grundsätzlich an diese wissenschaftlichen Erkenntnisse und beginne eine gegengeschlechtliche Hormonbehanlung erst mit der Vollendung des 18. Gebutrstages. Selbst dann, wenn Psychologen unnd Neurologen der Ansicht sein sollten, man könne auch schon früher damit beginnen.