Masturbation nach Lust und Laune

Masturbation ist nicht schädlich, so viel steht fest, – solange sich nicht ein suchthaftes Verhalten entwickelt.  Wenn dem so sein sollte, muss mittels Sexulatherapie der Grund dafür gefunden werden, denn für die weiter Entwicklung der Sexualität ist ein gesundes Maß vonnöten. Jeder Mann darf sich lustvoll der Masturbation hingeben, –  auch mehrmals täglich.
Das Verbot der Masturbation ist ein Relikt der religiösen Kultur als Folge einer kompletten Fehlbeurteilung der Biologie des männlichen Fortpflanzungsapparates. Unter dem Vorwand dem Körper zu schaden, wurde Masturbation verboten. Das ist wissenschaftlich  nicht haltbar.
Die häufigste Begründung für ein Masturbationsverbot ist die damit verbundene „Energieverschwendung“, und daß die dabei verschwendete Energie anders nutzvoller eingesetzt werden könne. Der Irrglaube, der Samen käme direkt aus dem Rückenmark und zu häufige Ejakulationen führten zur „Cerebrasthenie“ (Schwächung des Geistes) oder aber auch, es stehe nur eine begrenzte Menge an Samen zu Verfügung und man(n) müsse „haushalten“, sind andere Gründe für die geforderte Enthaltsamkeit, die jeder Grundlage entbehren.

Kurz und gut: Masturbation ist nicht schädlich, das kann getrost so behauptet werden. Die meisten Männer masturbieren selbst in gut funktionierenden, sexuell gesunden Beziehungen, und das ist auch gut so. Denn wenn wirklich jede Sexualität freiwillig zu sein hat, und selbst die Verführung zur Sexualität bereits als Nötigung interpretiert zu werden droht, bleibt in monogamen Beziehungen die Masturbation das einzig legitime Ventil überschüssige sexuelle Energie zu mindern.

„Ist häufiges Masturbieren schädlich?“ wollen viele junge Männer wissen. Auch hier die klare Antwort: Nein! Junge Männer masturbieren je nach individueller Lust auch mehrmals täglich, das ist normal und zeugt von der ungeheuren sexuellen Energie der männlichen Jugendlichen. Die Masturbation ist die Sexualität des Jugendlichen, eine Art Ventil für aufgestaute Energien. Masturbation ist eine intime Handlung, die umso lustvoller sein wird, je sicherer sich ein Mann sein kann, nichts ungesundes oder verbotenes zu tun. Eltern werden verstehen, warum der Junge plötzlich einen Schlüssel zum eigenen Zimmer braucht.

„Schädlich“ ist es dann, wenn Körper oder Psyche überfordert wird, also sich ein Zustand einstellt, den man als „Sexsucht“ beschreiben könnte. Sexsucht ist ein Zustand, bei dem Gedanken an Sex oder das Tun ein Ausmaß erreichen, daß andere Lebensbereiche zu kurz kommen.

Fragen: bitte per Email über den oben angeführten Link.

Dr. Georg Pfau, Männerarzt, Sexualmediziner

Überarbeitet im Juni 2021