Sexuelle Vorliebe (Präferenz)

Für den jungen Mann, in dem die Sexualität erwacht, ist es wichtig zu wissen, daß jeder Mensch seine eigenen sexuellen Vorlieben entwickelt, die nach der Pubertät als unveränderbar gelten. Die sexuelle Vorliebe beschreibt das, „worauf man steht“. Mancher junge Mann hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht. Wenn Du wissen willst, worauf Du stehst, mache Dir bewusst, woran Du bei der Selbstbefriedigung denkst. Bei jeder sexuellen Aktivität ist es erforderlich, die sexuellen Erregungsmuster phantasievoll vor Augen zu haben, andernfalls ist eine Aktivierung der Sexualfunktionen nicht möglich. Verständlicherweise würde Dir die Lust sehr schnell vergehen, wenn du bei der Selbstbefriedigung an die morgige Schularbeit denkst. Die Gesellschaft nimmt sich das Recht, vorzuschreiben, welche sexuelle Vorlieben erlaubt sind, welche nicht, und das was die Gesellschaft erlaubt, kann sich ändern.

Die sexuelle Präferenz besteht aus drei Achsen: man ist auf ein gewisses Geschlecht orientiert (Orientierung), auf ein gewisses Alter eines potenziellen Sexualpartners ausgerichtet (Ausrichtung) und zu all den anderen Details sexueller Lust geneigt (Neigung).

Manche sexuelle Vorlieben machen Angst, weil sie als „pervers“ oder „abnormal“ denunziert werden, obwohl sie weder das eine noch das andere sind, sondern ganz normal.

Wenn Du Fragen hast zu Deinen sexuellen Präferenzen, wenn Dich Deine Gedanken bei der Masturbation oder beim Sex erschrecken, dann zögere nicht und vereinbare ein Beratungsgespräch. Es gibt für alles eine Lösung.

Dr. Georg Pfau; Männerarzt, Sexualmediziner

Überarbeitet am 6.6.2021