Prävention und Früherkennung

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Der Unterschied zwischen Praevention und Früherkennung ist selbst Insidern sehr häufig nicht geläufig und wird nicht selten verwechselt.

Die Früherkennung von Krankheiten, zum Beispiel Krebsfrüherkennung, ist in der Medizin schon lange ein Thema. Sie beschäftigt sich damit, eine bereits eingetretene Krankheit, zum Beispiel einen Prostatakrebs, möglichst früh zu erkennen um ihn ehestbaldig einer Therapie zuzuführen. Dies ist sinnvoll, da der Erfolg einer Therapie nicht unwesentlich vom Zeitpunkt der Diagnose abhängt. Ein Beispiel: die Bestimmung des PSA-Wertes dient der Früherkennung des Prostatacarcinoms der Männer. Sie dient aber nicht der Prävention, da man mit der Bestimmung des PSA-Wertes ja die Wahrscheinlichkeit, an einem Prostaakrebs zu erkranken nicht vermindern kann.
Die Praeventionsmedizin, eigentlich nur die Primärpraevention, hat mit der Früherkennung nichts zu tun. Sie beschäftigt sich mit der Erforschung jener Maßnahmen, die Krankheiten erst gar nicht entstehen lassen und somit eine Therapie unnotwendig machen. In der Primärpraevention gibt es daher keine (kranken) Patienten, sondern lediglich (gesunde) Probanden, die sich dafür interessieren, wie sie gesund bleiben können.

Die Primärpraevention wird von den Krankenkassen nicht bezahlt, denn gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag dürfen diese das Budget der Solidargemeinschaft der Versicherten nur dann belasten, wenn es um die Heilung von einer Krankheit geht. Dies ist auch die Grundlage, warum die Sozialversicherungsträger Impfungen nur in Ausnahmefällen oder über Sonderbudgetierungen bezahlen.