Hornzipfel und Condylome

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

„Condylomata accuminata“ ist der Fachausdruck für „Feigwarzen“, das sind Warzen auf den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane. Sie stellen zunächst keine gefährliche Erkrankung dar, sind werden als unangenehm und entstellend empfunden und haben die Tendenz, sich zu vermehren. Später allerdings, wenn man sie nur lange genug unbehandelt lässt, können Condylome auch schwerer Hautkrankheiten verursachen.
Condylome werden beim Sex übertragen. Es handelt sich um eine Infektion mit dem Humanen Papilloma-Virus, konkret mit den Subtypen 16 und 18. Das Virus kann sich in der Haut und Schleimhaut des Penis festsetzen und ist dann von dort nur mehr sehr schwer zu vertreiben. Condylome können auch übertragen werden, wenn auf den Geschlechtsorganen augenscheinlich keine Warzen sichtbar sind.

Für die Praevention gilt: bitte immer ein Condom benützen. Es schützt weitestgehend, wenn auch nicht hundertprozentig, da die Übertragung auch am Ende des Condoms, an der Peniswurzel möglich ist.

Seit einigen Jahren gibt es eine Impfung gegen 9 verschiedene Stämme des HP-Virus, auch die Stämme, die Condylome verursachen sind mit dabei. Die Impfung war nur für sehr junge Männer zugelassen, solange sie noch keine sexuellen Kontakte gehabt haben. Inzwischen hat man das zu impfende Kollektiv auf alle Altrersgruppen sexuell aktiver Männer erweitert. Man kann durch die Impfung das Immunsystem stimulieren, Neuinfektionen weniger wahrscheinlich machen und möglicherweise bestehende Condylome zur Abheilung bringen, obwohl dies von der Herstellerfirma nicht bestätigt wird. Es gibt dafür also keine Garantien. Ich selbst rate zur Durchführung dieser Impfung.

Von den Condylomen müssen Hornzipfel(chen) abgegrenzt werden.  

Hornzipfel werden manchmal mit Condylomen verwechselt. Das sind kleine Hornpünktchen am Eichelkranz, also an der Stelle, wo die Eichel in den Penisschaft übergeht. Sie sind bei verschiedenen Männern unterschiedlich stark ausgeprägt und haben keinerlei Krankheitswert. Sie werden aber bei stärkerer Ausprägung manchmal als unschön empfunden. Manche Männer hegen daher den Wunsch, sie entfernen zu lassen. Dies ist ohne großen Aufwand möglich, mit dem Kauter oder einem Laser. Beide Methoden sind nicht schmerzhaft, weil man die zu bearbeitenden Areale mit einer betäubenden Salbe unempfindlich macht.

© für den Text und das Photo by Dr. Georg Pfau