So gesund ist Sex

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

„Fehlendes Liebesglück ist der größte Risikofaktor des 21. Jahrhunderts“ sagt ein renommierter US-Herzspezialist und als praktizierender Arzt weiss ich diesen bedeutungsvollen Satz zu deuten: nichts scheint das persönliche Wohlbefinden eines Menschen so sehr zu stören als Einsamkeit und das Gefühl, nicht geliebt zu werden.

Die Auswirkungen auf die psychosoziale Befindlichkeit wurde in dieser Homepage bereits an anderer Stelle gewürdigt. Beziehung, Liebe, Sexualität können als höchste Form der zwischenmenschlichen Kommunikation das Gefühl vermitteln, begehrt, gebliebt und verstanden zu sein. In einer Zeit, in der Singlehaushalte zunehmen, mutet diese Erkenntnis befremdlich an. Doch scheint der „moderne“ Mensch in vielen Belangen des Lebens nicht so „modern“ zu sein, wie dies gern gefordert wird. Der Wunsch nach Unabhängigkeit und Spontaneität lässt den Aufbau einer tragfähigen Beziehung oft gar nicht zu, leider wird dabei vergessen, daß der Mensch an sich ein Beziehungswesen ist.

Abgesehen von den Auswirkung von Liebe und Sex auf die Psyche, gibt es eine ganze Menge von körperlichen Effekten, sodaß man durchaus behaupten kann, Sex (und Liebe) sind unerlässlich für die Gesundheit des Körpers.

Sex aktiviert das Immunsystem! 2 x Sex/Woche erhöht die Konzentration von Immunglobulin A im Speichel um 30%.

Sex verhindert Herzkrankheiten! Eine Studie mit 3000 Probanden belegt, daß sexuell aktive Menschen um 50% weniger tödlich verlaufende Herzerkrankungen erleiden.

Sex wirkt antidepressiv! Durch Sex aktivierte Endorphine (das sind körpereigene Substanzen mit morphiumähnlicher Wirkung) vermitteln ein Stimmungshoch und lindern Schmerzen.

Sex macht schön! Sex macht Frauen schöner und Männer maskuliner. Die beim Orgasmus aktivierte Testosteron.- und Östradiolsynthese tut seine Wirkung.

Sex hält jung! Die körperliche Aktivität einerseits, das dabei vermittelte psychische Wohlbefinden anderseits sind wohl verantwortlich dafür, daß Frauen mit reger Sexualität 5-10 Jahre jünger wirken. Dies stellte die Münchner Gesellschaft für Psychologie fest.

Sex hält Männer gesund! 21 Ejakulationen pro Monat vermindern das Risiko an Prostatacarcinom zu erkranken um 30%.

Sex hält schlank! Wenn man lustvoll bei der Sache ist, verbraucht man „dabei“ 350 kcal. Ein leidenschaftlicher Zungenkuss „kostet“ immerhin 20 kcal.

Sex macht glücklich! Die Aktivierung des Nucleus accubens, des Belohn.- und Wohlfühlzentrums, führt zu Stimmungsaufhellung. Mit dem Bewusstsein begehrt zu sein steigt das Selbstwertgefühl und die Zufriedenheit mit sich selbst.

Sex macht schlau und kreativ! Es gibt keine bessere Aktivierung der Prolactinsynthese als den Orgasmus. Und Prolaktin aktiviert die endogene Stammzellenproliferation des Gehirns.

Sex festigt die Beziehung! Die Aktivierung des Hormons Vasopressin führt zu einer Festigung der Partnerschaftsbeziehung.

Sex ist das beste Schlafmittel! Zumindestens für Männer. Das durch den Orgasmus aktivierte Hormon Oxytocin lässt Männer schon 2-3 Minuten „danach“ tief schlafen.

Sex macht aktiv! Der Wiener Sexualforscher Gerhard Eggetsberger konnte eine energetische Aufladung der Gehirnzellen nach dem Orgasmus nachweisen. Die chinesische Medizin sagt, Sex mache einen Überfluss an „Chi“, das ist die universelle Lebensenergie.

Sex macht potent! Denn auch für den Schwellkörper des Mannes gilt: „Wer rastet, der rostet!“ oder besser. „Wer NICHT rastet, rostet NICHT!“

Nach dieser euphorisierenden Botschaft, kommen aber auch ein paar Einschränkungen, die ich nicht unter den Tisch fallen lassen möchte:

Einschränkung 1: Nicht ohne Genuss! Nur wenn man sich „fallen“ lassen kann, funktioniert die Liebesheilung. Und das geht am besten in der Vertraulichkeit der festen Partnerschaft.

Einschränkung 2: Allzuviel ist ungesund! Tierversuche beweisen: es gilt zwar „Je öfter, desto besser!“, aber nur bis zu einer gewissen Obergrenze. Die ist dann erreicht, wenn die Sucht nach Sex beginnt andere wichtige Bestandteile des Lebens zu behindern, dann nämlich ist ein Mann sexsüchtig. „Sexsüchtige“ machen sich Stress und der ist jedenfalls negativ zu sehen.

Einschränkung 3: „Fucking Feminismus“ (Michelle Goldberg) widerspricht dem weiblichen Bedürfnis nach Bindung und Partnerschaft und schafft Neurosen. Zur Erläuterung: die US-amerikanische Kolumnistin und Schriftstellerin widerspricht den weiblichen Tendenzen, neu gewonnene, gesellschaftliche Freiheiten dadurch zu dokumentieren, daß Frauen die den Männern angelastete Promiskuität kopieren. Denn das könne Frauen nicht glücklich machen.

Einschränkung 4: STD`s. Die Übertragung von vielen Krankeiten passiert beim promisken Sex. Daher ungeschützten Sex nur in der festen, vertrauensvollen Beziehung. Sonst gilt IMMER: Play safe!