Sexualität im Alten Testament

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Auch das „Alte Testament“ misst der (reproduktiven) Dimension der Sexualität aussergewöhnlich große Bedeutung bei: im 1. Buch Mose, 1. Kapitel steht geschrieben:

27. Und Gott schuf den Menschen ihn zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie, einen Mann und ein Weib.

28. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde….

Bei meinen Recherchen in der Bibel stolperte ich auch über das 2. Kapitel im 1. Buch Moses, wo ausdrücklich zur  „Nacktheit“, einem weiteren Tabuthema des christlichen Kulturkreises Stellung bezogen wird:

25. Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht.

Leider geht ja die Geschichte nicht gut aus. Der Sündenfall vertrieb den Menschen aus dem Paradies. Als Strafe mussten sie sich ab sofort ihrer Nacktheit schämen. Wahrlich eine vernichtende Strafe, die bis heute, auch in unserer postchristlichen Welt, ihre Bedeutung erhalten hat. Nacktheit, vor allem die des Mannes, wird in unserer Gesellschaft als anstößig, fast schon sittenwidrig empfunden.

Der alttestamentarische Auftrag an den Menschen sich fort zu pflanzen ist auch heute noch die Grundlage für den Mythos, Sexualität wäre nur dann legitim, wenn damit die Zeugung eines Kindes beabsichtigt wird. Dieser Mythos hat schon viele Menschen ins Unglück gestürzt, eigentlich ist er heute entkräftet und dennoch ist sein Ursprung biblisch.