Indikationen zur Beschneidung

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Trotz aller Kritik an der häufig leichtfertigen Beschneidungspraktik bei Männern gibt es natürlich Situationen, in denen Beschneidungen nicht verhindert werden können, ja sogar gemacht werden müssen.

Die wohl bekannteste medizinische Indikation ist die klassische Vorhautverengung (Phimose).

Bei der Phimose ist die Vorhautöffnung so eng, dass sich die Vorhaut nicht ohne Schmerzen oder Verletzungen hinter die Eichel zurückschieben lässt. So etwas führt zu Entzündungen, Einrissen und Narbenbildung, die in einem Teufelskreis wieder zu einer weiteren Verschärfung der Verengung führt.

In solchen Situationen kann häufig nur mit einer Beschneidung geholfen werden.

Die Indikation zur medizinisch indizierten Beschneidung stellt der Arzt bei einer sorgfältigen Untersuchung und Befragung des Patienten.

Eine solche Indikation muß im Bewusstsein gestellt werden, dass die Vorhaut des Mannes kein „unnotwendiges Accessoire“ ist. Die Großzügigkeit, mit der Indikationen zur Beschneidung gestellt werden ist mir genauso unverständlich wie der Umstand, dass auch Ärzte rituelle Beschneidungen durchführen.

Selbstverständlich überweise auch ich Männer zur Beschneidung in Fachabteilungen. Auf diese Feststellung lege ich Wert, denn „Beschneidungsgegner“ zu sein heisst nicht, sich medizinischen Notwendigkeiten zu verschliessen.