Beschneidung beschneidet

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Mit einer Beschneidungen verlieren Männer ihre Vorhaut und somit eine sehr wichtige schützende Hülle für das Lustorgan des Mannes, die Eichel. Die logische Folge ist ein zumindest teilweiser Verlust der Empfindlichkeit der Eichel.

Zugegeben, manche Männer merken dies nicht mal und man muss sich hüten, Probleme zu schaffen, wo keine sind. Doch andere Männer bemerken nach einer Beschneidung deutliche Veränderungen ihrer Sexualität und dies keineswegs zu ihrem Vorteil. Ich zitiere einen von vielen Emails zu diesem Thema. Hier schreibt ein erst 18-jähriger junger Mann, der als 13 -Jähriger beschnitten wurde:

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Emails dieser Art sind leider kein Einzelfall. Leider scheint dieser junge Mann keine Wahl gehabt zu haben, denn angeblich war die medizinische Indikation für den chirurugischen Eingriff eine Phimose. Phimosen sind – nach sorgfältig gestellter Operationsindikation – unbedingte zu beschneiden, da sie andernfalls zu schweren Komplikationen führen können.

Auch von fachkompetenter Seite wurde wurde immer wieder bestritten, dass eine Beschneidung zu sexuellen Störungen führen kann. Dabei liegt es doch auf der Hand: wie schon beschrieben ist die Eichel das empfindliche Lustorgan des Mannes. Ihre Oberfläche besteht aus einer zarten Schleimhaut, die sich samtig anfühlt. In ihr befinden sich all die sensiblen Nervenendigungen, die ein Lustorgan braucht. Entfernt man nun die Vorhaut, bildet sich aus der Schleimhaut der Eichel ein verhorntes Epithel (ähnlich der normalen Haut), wodurch natürlich die Empfindlichkeit leidet.

Am großen europäischen Kongress für Sexualmedizin in Malaga 2010 wurde eine Studie vorgestellt, die beweist, dass Beschneidungen zu Lust- und Orgasmusstörungen führen können.

Verantwortlich dafür zeichnet die Universität Gent. Das Resumée entspricht meinen eigenen Erfahrungen aus der Praxis: Beschnittene Männer entwicklen wesentlich öfter Orgasmusstörungen als unbeschittene.

Man sollte daher die Indikation streng stellen und die Eltern betroffener Jungen über die möglichen Konsequenzen informieren.