Männer und ihr SPORT

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Sport ist Arbeit am eigenen Körper, er bedeutet, den Bedürfnissen eines Männerkörpers nach zu kommen. Die Voraussetzung dafür ist aber, die Bedürfnisse des Körpers zu erkennen. Dies scheint viel schwieriger zu sein als man das glauben möchte.

Wohlgemerkt: hier geht es um die Bedürfnisse Ihres Körpers, nicht um die von Ihnen definierten!

Setzen Sie sich in ein Kaffeehaus und mustern sie die Männer, die an Ihnen vorbeigehen. Diesesgroße Defilé ist – verniedlichend ausgedrückt – ernüchtern. Der Mann von Heute entspricht nur zum kleinen Teil den Vorstellungen von einem Mann im Sinne der Natur. Schon die jüngeren unter ihnen sind übergewichtig oder wenigstens untersetzt, das Übergewicht deformiert die Körperhaltung, der allzu mächtige Rumpf überlastet die Beine, die unter seinem Gewicht klein bei geben. „X“- statt „O“-Beine, Senk- bis Plattfüsse sind die Kennzeichen schon junger Männer, die sich aus vielen Gründen kaum mehr bewegen und durch die falsch verstandene Fürsorge der Eltern und der Gesellschaft selbst des Schulweges beraubt werden.

Viele Männer vernachlässigen die Bedürfnisse ihres Körpers.

Körperarbeit ist die Arbeit am eigenen Körper, aber auch die Lust an sich selbst zu arbeiten, „Sich-gefallen-wollen“, es ist Erotik und Sexualität. Sie ist die Kombination verschiedenster Sport- und Bewegungsarten mit Entspannungstechniken, von Stretching, Shiatsu, Massage bis zur Körperpflege.

 

Interessanterweise wird immer weniger Sport betrieben. Diese Behauptung soll so verstanden werden, dass sich immer weniger Männer in einem Umfang bewegen, der einen gesunden Körper gewährleistet. Dieser Trend widerspricht dem Eindruck, den man bei der Beobachtung des öffentlichen Lebens bekommen könnte, denn noch nie ist so viel über Sport gesprochen worden. Über die Ergebnisse von Bundesligaspielen wird heutzutage sogar in den allstündlichen Weltnachrichten berichtet. Es wird aber am meisten über jenen Sport gesprochen, den andere machen, die allermeisten Männer sitzen vorm Fernseher und beobachten andere Männer beim Sport. „Panem et circenses“: Gebt dem Volk Brot und Spiele…! Dieser Spruch hat seine Aktualität, gesund wird man aber nicht davon.

Das Zusehen beim Sport ist aber hier nicht gemeint. Ich spreche davon, dass es keinen Sender gibt und auch keine noch so banale Zeitung, die nicht darauf hinweist, wie wichtig Sport für die Erhaltung der Gesundheit wäre. Und dennoch: die Anzahl der Männer, die aktiv Sport betreiben, nimmt ab.

Einmal mehr kann man erkennen, dass sich Menschen nicht erziehen lassen. Immer geht er den bequemsten Weg, der Mensch ist ein opportunistisches Geschöpf, er bewegt sich erst dann, wenn er muß.