Autismus

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Die Diskussion um geschlechtstypische Unterschiede an den Gehirnen von Männern und Frauen gibt es seit vielen Jahren und wird nicht ohne Emotionen geführt.

Auf der einen Seite die Geisteswissenschafter, die uns seit Jahrzehnten glauben machen wollen, jedes Verhaltensmuster wäre „erlernt“. Was hier so beiläufig gesagt wird, hat massive Auswirkungen auf die Befindlichkeit von Männern und Frauen. Denn – so die Schlussfolgerung – wenn jedes Verhalten erlernt wäre, müsste man es auch „ab – erlernen“ können – und daran wird ja heftig gearbeitet.

Die Frage ist: pinkeln Männer im Stehen, weil sie es in ihren Genen haben? Oder bloß weil sie zu faul sind um sich hin zu setzen?

Auf der anderen Seite die Biologen, die sehr wohl biologische Unterschiede an den Gehirnen von Männern und Frauen feststellen. Die Schwierigkeiten das zu verstehen liegen wohl daran, dass die Unterschiede an den Gehirnen nicht sichtbar sind. Dass es männliche und weibliche Geschlechtsorgane gibt, ist eindeutig erkennbar, die Unterschiede in den Gehirnen sind aber nicht anatomisch, sondern funktionell und somit nicht so einfach zu beweisen. Hirnfunktionen sichtbar zu machen, bedarf eines großen technischen Aufwandes und ist daher nur Forschungszentren vorbehalten.

Die Erforschung des Autismus untermauert die inzwischen als gesichert geltenden Forschungsergebnisse, dass es nämlich sehr wohl ein typisch männliches Gehirn gibt.

„Der Autismus ist eine extreme Variante der männlichen Intelligenz, – das männliche Muster ist ins Extrem übertrieben“. So beschrieb der österreichische Kinderarzt Asperger das nach ihm benannte Syndrom. Und er sollte Recht behalten.

Die Auswertung von Daten in Dänemark beweist, dass spätere Autismusmänner schon im Mutterleib erhöhte Hormonspiegel im Fruchtwasser aufweisen, unter anderem an Testosteron. Vereinfacht bedeutet dies, dass die zur Prägung eines männlichen Gehirns erforderlichen Testosteronspiegel bei späteren Autisten besonders hoch waren. Der Autismuspatient leidet also an einer besonders starken Prägung seines Gehirns in Richtung Mann.

Als männliche Denkmuster gelten das Aufstellung von Regeln und das Reglementieren der Welt bis ins Extreme, weibliches Denken ist eher sozialbetont.

Wir wissen, dass das männliche Hormon Testosteron für die Neubildung von Nervenzellen verantwortlich ist, vor allem in der Pubertät. Tatsächlich besitzen Autisten 67% mehr Nervenzellen in frontalen Cortex als nicht autistische Geschlechtsgenossen. Sicher gibt es auch hier noch viele Unklarheiten, aber eines wird durch die Autismusforschung eindrucksvoll bewiesen: hinter dem „männlichen“ und dem „weiblichen Gehirn“ stehen Hormone.

Keineswegs ist also Geschlecht – wie so oft behauptet – ein rein soziales Konstrukt, sondern sehr wohl ein zutiefst biologisches.