Soja braucht der (schlanke) Mann nicht

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Soja ist in aller Munde. Im wahrsten Sinne des Wortes. Weil aus dem fernen Osten stammend wird der Sojabohne ganz grundsätzlich und unreflektiert eine gesundheitsfördernde Wirkung attestiert. Doch dies kann man nicht so einfach hinnehmen.

Soja enthält Substanzen mit einer östrogenähnlichen Wirkung. Es handelt sich also um ein Phytoöstrogen, ein aus der Pflanzenwelt stammendes Östrogen. Östrogene sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone.

Phytoöstrogene besetzen Östrogenrezeptoren und erzeugen eine östrogenähnliche Wirkung bei Männern und Frauen. Und weil sie das körpereigene Östrogen vom Rezeptor fernhalten, selbst aber nur etwa 10% der Wirkung bestitzen wie körpereigenes Östrogen, vermindern sie die Östrogenwirkung und können somit östrogenassoziierte Krankheiten vermindern.

Soweit der biologische Hintergrund, der allerdings seine Richtigkeit nur bei Frauen hat, – und bei übergewichtigen Männern.

Schlanke Männer nämlich, das sind Männer mit einem Körperfettgehalt von weniger als 16%, besitzen gar kein eigenes Östrogen, das im Blutserum nachweisbar wäre. Wenn man schlanke Männer auf den Serumöstrogenspiegel testet ist das Ergebnis immer dasselbe: unter der Nachweisgrenze von 10 pg/ml.

Bei diesen Männern ist Soja definitiv kontraproduktiv: weil ja gar kein körpereigenes Hormon im Blut vorhanden ist, kann es von den Phytoöstrogenen in der Sojabohne auch nicht vom Rezeptor ferngehalten werden. Somit gilt: bei schlanken Männern erhöht Soja die Östrogenwirkung.

Bei übergewichtigen Männern (und Frauen) vermindert Soja die Östrogenwirkung. Dies könnte man als einen positiven Effekt sehen, sehr viel besser äre es aber an der Verminderung des Übergewichtes zu arbeiten. Damit wären gleich mehrere positive Effekte zu erzielen.

Zusammenfassung: für den Mann ist Soja ganz grundsätzlich verzichtbar, für den schlanken Mann sogar kontraproduktiv!

Eiweißshakes mit Sojamilch sind daher für Männer nicht zu empfehlen.