Homosexualität

Text zuletzt überarbeitet im Dezember 2021).

Homosexuelle Männer fühlen sich vom selben Geschlecht erotisch angezogen. Sie bevorzugen Sex mit Männern. Ihre sexuelle Orientierung ist androphil, also auf Männer gerichtet.

Dabei ist und bleibt ihre eigene Geschlechtsidentität männlich.

Das Wort „Homosexualität“ hat mit dem lateinischen Wort „Homo“ (=Mensch) nichts zu tun. „Homoios“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „gleichartig“, „gleich“. Der gleiche Wortstamm steckt in „Homöopathie“, „Homöostase“, „homogen“, etc.  .

Der erste Teil des Wortes „Homosexualität“ ist also altgriechisch, der zweite kommt aus dem Lateinischen. „Sexus“ heisst Geschlecht.
„Homosexuelle“ Männer und Frauen fühlen sich vom gleichen Geschlecht sexuell angezogen.
Sie leben – vorausgesetzt man lässt sie – ihre Sexualität lustvoll aus und leiden nicht unter ihrem „Anderssein“.

Homosexuelle sind nicht grundsätzlich krank. Sie erfüllen nicht die Voraussetzungen eines „Patienten“, denn es fehlt ihnen (meist) der physische und der psychische Leidensdruck.
Homosexualität darf daher auch nicht therapiert werden. Jeder Versuch einer Therapie führt zu einer sexuellen Neurotisierung und gilt daher als Kunstfehler. Neurdings ist der Versuch, Homosexualität zu heilen, strafbar. Weil damit niemand geheilt wird, sondern krank gemacht wird.

Es ist die Gesellschaft, die immer noch versucht Homosexualität zu stigmatisieren und in vielen Ländern sogar zu poenalisieren. Dabei werden homosexuelle Frauen besser, Männer schlechter beurteilt. Dies erklärt sich daraus, dass nach wie vor der Inbegriff der Sexualität die Penetration durch einen Penis ist. Es liegt auf der Hand, dass dies zwischen Frauen nicht möglich ist (ausser natürlich durch einen Dildo, doch so weit reicht die Vorstellungskraft des recht und billig denkenden Menschen meistens nicht.) Homosexuelle Männer werden daher stärker verfolgt und aus der Gesellschaft ausgeschlossen, dies führt zu Depressionen und neurotischen Zügen.

Das Ende der Stigmatisierung ist indessen nicht in Sicht. Selbst in den aufgeklärtesten Sozietäten ist gleichgeschlechtliche Liebe maximal toleriert, nicht aber akzeptiert.
Wann endlich hören diese Unterstellungen auf, das Recht der Homosexuellen auf Partnerschaft würde die Institution der Ehe untergraben? Wann endlich verschwinden die aus der Luft gegriffenen Vermutungen, Homosexuelle wären „Kinderschänder“. Wann endlich verschwinden die Falschmeldungen, Homosexualität könne „anerzogen“ werden.

Es ist an der Zeit mit diesen Vorurteilen aufzuräumen. Von jedem des Lesens und Schreibens mächtigen Menschen kann man erwarten, dass er sich informiert bevor er spricht. Dies würde ich vor allem Politikern und den Vertretern religiöser Institutinen ins Stammbuch schreiben wollen.

Übrigens: es ist durchaus legitim, homosexuelle Männer als „Schwule“ zu bezeichnen. das ist kein Schimpfwort, denn sie bezeichnen sich selbst so.

Therapie der Homosexualität
Der aus den USA nach Europa herüberschwappende Konservativismus macht auch vor der Homosexualität nicht Halt, denn die Versuche, Homosexualität als therapierbare Krankheit darszustellen, werden wieder salonfähig. Leider gibt es „Fachleute“, vor allem aus der Ecke der Psychologie und Soziologie, leider auch aus der Psychiatrie, die mit ihrer irrigen Meinung, jedes menschliche Verhalten wäre erlernbar auch implizieren, es wäre auch veränderbar. Und – so der fehlerhafte Schluss -: ist ein Verhalten veränderbar, könne man es auch therapieren.

Dabei hat die WHO klar Stellung bezogen: weil ein psychischer und physischer Leidensdruck fehlt, kann es sich bei der Homosexualität nicht um eine Krankheit handeln. Eine Therapie ist daher nicht indiziert. Dennoch durchgeführte Therapien führen zur Verunsicherung der Betroffenen, zu Neurotisierung und psychosomatischen Störungen, Depression und Selbstmord. Therapien sind daher nicht nur nicht indiziert, sie stellen einen Kunstfehler dar und sind daher obsolet.
Kein seriöser Therapeut, ob Arzt, Psychologe oder Psychotherapeut wird je versuchen, einen Homosexuellen zu heilen, er wird ihn aber wohl behandeln, in jene Richtung, die es ihm ermöglicht, seine ihm eigene sexuelle Orientierung zu akzeptieren und auch lustvoll zu erleben.

„Der Standard“ berichtete allerdings über einen im Jahre 2006 abgehaltenen Psychiaterkongress in Graz, bei dem u.a. die Heilung homosexueller Männer diskutiert werden soll. Der Kongress stand unter hoher Patronanz, hohe Kirchenvertreter aus verschiedenen Religionen haben ihre Teilnahme zugesagt und werden zum Teil auch Referate halten. Inzwischen hält dieser Trend zur Heilung homosexueller Männer an. Nach meinen Beobachtungen ist die Betreiberin in unseren Breiten einmal mehr die römisch katholische Kirche, die – wiederum einmal mehr – unter Missachtung der Naturwissenschaften ihre  jahrtausendealte, auf dem Alten Testament fußende Meinung vertritt.

Jeder noch so hochkarätige Versuch, die Homosexualität als heilbare oder gar heilungsbedürftige Krankheit dar zu stellen, ändert nicht die Wahrheit, sondern deklassiert die Betreiber solcher unglaublicher Thesen. Sie beweisen, dass auch die Verteter der verschiedensten Götter auf Erden irren können und in opportunistischer Weise ihre ganz persönlichen Ziele verfolgen.

Inzwischen ist auch in Österreich, jeder Versuch homosexuelle Männer oder Frauen zu heilen, verboten und daher strafbar. Leider gelang es auf andere Weise nicht, Scharlatane zu hindern, Homosexualle zu pathologisieren, heisst: als Kranke zu behandeln.