Die Verantwortung des Arztes

(Bearbeitet im August 2021).

Sex betrifft immer zwei Menschen! Diese „Paardimension“ ist ein fixer Bestandteil im Denkmuster von Sexualmedizinern, und was eigentlich selbstverständlich sein sollte wird doch häufig ignoriert.
Jede Potenzpille wird verordnet um Erektionen möglich zu machen und was hier so einfach klingt ist nicht immer so eindeutig. Die Frage, die sich ein Arzt stellen sollte, lautet: „Was macht denn mein Patient mit dieser verschriebenen Pille?“  Zweifellos eine sehr intime Frage, an die man sich als Arzt hier heranwagen muß, und doch gibt es Gründe dafür. Es ist nicht selten, dass die Partnerinnen jener Männer, denen ein solches Medikament verschrieben wird, in den Entscheidungsprozes über die Verordnung einbezogen werden wollen. Schliesslich, so deren Argument, „nimmt er diese Tablette ja für mich“?! Oder etwa nicht? Fest steht, dass jeder Arzt eine gewisse Verantwortung dafür trägt, was mit der vom ihm verordneten Pille passiert. Dies ist ein Bestandteil der Berufsethik. Ich denke hier vor allem an die vielen Männer, deren Seitensprung oder Aussenbeziehung erst per Verordnung möglich gemacht wird. Es ist daher ein unumstössliches Prinzip, auch bei der Verordnung von Potenzpillen dieses Problem anzusprechen und wenn möglich die Partnerin in das Beratungsgespräch mit einzubeziehen.

Ein besonders krasser Fall über „Missbrauch“ einer Potenzpille wurde im Oktober 2009 bekannt. Lesen Sie selbst: