Ohne Fleiß kein Preis. Oder: das Rezept zum „Ganzen Kerl“

Männer sind verschieden wie der Sand am Meer und es liegt mir fern, unsinnige Normen aufzustellen, doch den „typischen Mann“ oder das, was man sich darunter vorstellt, gibt es tatsächlich. Kein Scherz. Und es sind gerade die Frauen, die die Tugenden der Männer  sehr subjektiv beurteilen.

Ich mache mir nun den Spass und erlaube mir, eine Frau zu zitieren, die ein ganzes Buch darüber geschrieben hat, wie sie sich den „Mann“ vorstellt. Kiani Wais schreibt im ersten Kapitel darüber, wie Männer nicht sein sollten:

Wir in Deutschland haben – zusätzlich zu jenem pudrig riechenden Gesellschaftsprodukt, dem man zeitig nahe legte, im Einklang mit seiner femininen Seite zu leben, um sich selbst und den Frauen besser zu gefallen – noch ein anderes Wunder der Evolution zu beklagen: Die Susi. ( Anm.: österreichisch: den Lolli).

Die Susi zeichnet sich weniger dadurch aus, daß sie im Sommer Designer-Flip-Flops und unterm Arm eine Yoga-Matte ihres Lieblingsdesigners trägt. Nein, die Susi kann durchaus schlecht angezogen und dennoch sehr umännlich sein. Die arme Susi wurde nämlich, meist von ihrer hennarot gefärbten, BH-verweigernden Mutter, bei Vollmond und Tee zu einer Lusche erzogen. Weil Machos auf dem hennaroten Kosmos verpönt waren, sollte er zu einem sanften Weichei geformt werden. Das Ergebnis ist leider weit entfernt vom richtigen Mann. Im Gegenteil.

Der Susi wurden wurden alle männlich aggressiven Attribute ab- und dafür weibliche Eigenschaften wie Passivität anerzogen. Susi durfte sich nicht prügeln, nicht randalieren, nicht ins Koma saufen und Frauen nicht auf dem Schulhof an den Hintern fassen. Das wäre roh und proletarisch, erklärten ihnen ihre ideologisch infiltrierten Mütter.

Diese Mütter haben schon vor vielen jahren im Geschlechterkampf etwas komplett mißverstanden und aufs Übelste verwechselt. Es ging um Gleichberechtigung und nicht um Rollentausch.

Das ganze Buch liest sich ähnlich witzig und hat doch einen realen Hintergrund: Frauen wünschen sich den „Ganzen Kerl“, auch wenn sie ihre eigenen Söhne in eine ganze andere Richtung zu erziehen versuchen.

Szenenwechsel: ich lese zu Silvester 2005 die „Horx`sche Trendvorschau für 2006“, in der der Zukunftsforscher Matthias HORX all das zusammenfasst, was in der Gesellschaft demnächst wieder mehr in den Vordergrund rücken soll. Einer der Punkte ist „Die Suche nach der neuen Männlichkeit“: Horx sagt, „negativ-männliche“ Fähigkeiten seien wieder gefragt: Bestimmtheit, Konsequenz, Stehvermögen, Autorität und Stärke. Der Mann sei wieder auf der Suche nach seiner „authentischen Maskulinität“.

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Wir sind nun meiner Vorstellung vom „Ganzen Kerl“ schon ganz nahe. Der „Ganze Kerl“ ist „authentisch maskulin“ und ich habe da meine ganz konkreten Ideen, wie man sich dies vorstellen könnte:

„Ganze Kerle“ besitzen einen Körperbau, der an einen „Mann“ erinnert: schlank und muskulös. Zugegebenermaßen darf sich die Körperarchitektur mit zunehmendem Alter verändern, aber diese Veränderungen müssen sich in Grenzen halten. IMMER müssen die Schultern breiter bleiben als das Becken und der Umfang des Bauches sollte ein gewisses Ausmaß nicht überschreiten.

„Ganze Kerle“ sind „cool“, reden nur, wenn sie was zu sagen haben und agieren nach dem Motto: „Reden ist Silber, Handeln ist Gold!“

„Ganze Kerle“ sind wohlerzogen und zu den Frauen stets galant, denn sie wissen, was Frauen von ihnen erwarten und vor allem, was sie an ihnen haben.

Die den Männern eigene Aggressivität stellen „Ganze Kerle“ immer nur beim Sport zu Schau. Ansonsten sind sie stets Herr der Lage und benehmen sich nicht daneben.

Nicht jeder Mann wird als „Ganzer Kerl“ geboren. Man kann sich aber bemühen, einer zu werden, indem man an sich abeitet. An seinem Körper, an seinem Geist, an seiner Art, Emotionen zu bewältigen. Dabei braucht ein „Ganzer Kerl“ niemals vergessen, daß er ein Mann ist…..!

Ausdauersport oder „Ohne Fleiss kein Preis!“

Den Titel dieser Kolumne können Sie gerne wörtlich nehmen…“Ohne Fleiss kein Preis“ heisst, man muß sich anstrengen um Erfolg zu haben, es heisst hier aber auch: diese Anstrengung ist nicht ersetzbar. Ausdauertraining ist in der Tat ein unverzichtbares Instrumentarium um sich gesund und fit zu halten und gleichzeitig den Körper zu behalten (bekommen?), den man als Mann haben muss. Ein schlanker, drahtiger, bedingt muskulöser, sportlicher Körper ist die Grundvoraussetzung für Sex-Appeal: nur ein trainierter Körper bewegt sich so, daß sich Frauen erotisch angezogen fühlen. Der behäbige Gang eines Übergewichtigen hat noch selten Lust auf Sex geweckt.

Der Arzt in mir hat natürlich noch weitere Argumente für regelmäßigen Ausdauersport. Nur regelmäßiger Ausdauersport ist in der Lage, die Gefahr, an Arteriosklerose, Zuckerkrankheit und Krebs zu erkranken, zu minimieren. Es gibt hier eine Vielzahl von Statistiken, die allesamt dieselbe Sprache sprechen: ohne Ausdauersport geht gar nicht! Diesem Umstand hat auch die WHO bereits Rechnung getragen: als erstes wurde Ausdauersport in die Liste der seriösen Anti-Aging-Massnahmen aufgenommen!

Bevor Sie sich jetzt euphorisch an die „Arbeit“ machen, noch eine Warnung: dem Beginn von sportlichen Aktivitäten muss unbedingt eine ärztliche Konsultation vorausgehen: damit soll verhindert werden, daß Sie sich einer Gefahr aussetzen oder falsch trainieren. Ihr Körper sollte Ihnen dies Wert sein.

Und noch etwas: richtig gemachter Ausdauersport ist sehr effektiv, kann aber seine Wirkung auf Ihren „Body“ nur entfalten, wenn sie ihn konsequent betreiben: sie benötigen dafür einen Zeitaufwand von mindestens 6 Stunden pro Woche. Dies ist ja in Anbetracht einer Wochenstundenzahl von 164 wirklich nicht sehr viel.

Kraftsport

Auch Kraftsport ist unverzichtbar. Doch keine Sorge, unter Kraftsport verstehe ich hier keinesfalls so etwas wie „Bodybuilding“ und Sie müssen daher auch nicht fürchten, bald den ganzen Tag im „Studio“ zu stehen. Ganz im Gegenteil. Der zeitliche Aufwand für Ihr Muskeltraining ist sehr gering. 2-3x/Woche 30 Minuten sind hier ausreichend und Sie können es sogar zu Hause machen. Eine Matte, vielleicht ein paar Hanteln genügen.

Muskeltraining hilft, die Körperform zu bewahren. Ein trainierter Muskel sieht gut aus, entlastet die Wirbelsäule und ist wertvolle Energiereserve. Auf das im Muskel enthaltene Eiweiss greift das Stresshormon Cortisol zurück, wenn Sie schnell mal Energie benötigen. Cortisol macht aus Eiweiss =>Zucker und nicht aus Fett. Deshalb bleiben im Stress die Fettreserven unangetastet und die Muskel schmelzen dahin. So entsteht die typische Körperarchitektur des vielbeschäftigten Managers: fett und frei von Muskel.

Wie Sie nun genau Ihr Muskeltraining gestalten sollten, sagt Ihnen der Fachmann vor Ort, das heisst am Gerät. Bevor Sie sich aber wirklich ins Geschehen stürzen, ist auch hier der ärztliche Rat unverzichtbar.

Verzichten Sie nicht auf eine Eingangsuntersuchung. Sie deckt Schwachstellen auf und verhindert Trainingsschäden.

Disziplin oder „Essen mit Verstand“

Ein ganzer Kerl isst mit Verstand, er ist Geniesser, denn auch der Wunsch nach Genuss ist typisch männlich. Beim Essen gilt: „Qualität vor Quantität“.  „Eat as much you can“-Kampagnen sind dem genzen Kerl suspekt. Er weiss, dass es kein gutes Essen sein kann, wenn es nichts kostet. Er meidet solche Restaurants und auch fast food so gut es geht. Er meidet auch allzu viele Süssigkeiten und vor allem, er meidet Alkohol. Nicht in militanter Weise, denn manchmal ist es schon ok, Alkohol zu trinken, aber eben nur manchmel.

Statt den ganzen Schrott der modernen Küche zu essen und sich damit immer weiter vom Ebenbild des Mannes zu entfernen, besinnt sich der ganze Kerl auf männertypisches Genussessen: das saftig-blutige Steak ist wohl der Prototy dafür.

Männer essen gerne Fleich, am besten Rindfleich, eben Steaks, Wild, Fisch, Getreide, Vollkornbrot, Reis und Kartoffel.

Das bringt Energie und lässt das Insulin dort wo es hingehört, nämlich in die Bauchspeicheldrüse und macht somit nicht dick. Das Zink des Fleisches ist wichtig für das Testosteron und die Spermiogenese.

Der wahre Luxus ist: Zeit für sich selbst!
Sex dient der Gesundheit UND der Beziehung.
Der „Ganze Kerl“ ist gebildet und weltoffen.
Ohne Körperpflege hat man(n) keine Chance!
„Schliff“ und Benehmen sind selbstverständlich!
Die Belohnung: Zufriedenheit mit sich selbst
Das Ergebnis: ein „Ganzer Kerl“!