Die psychosozoalen Grundbedürfnisse

(Zuletzt bearbeitet im August 2021).

Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen von Leben, von der Liebe und auch von der Beziehung, die er begründen möchte oder schon führt. Diese Freiheit wollen wir jedem Menschen gerne zugestehen. Doch bei näherer Betrachtung sind die Wünsche der Menschen an das Leben so unterschiedlich nicht. Die „psychosozialen Grundbedürfnisse“ sind Universalien, die auf jeden Menschen zutreffen. Sie gelten wirklich für jeden Menschen, ganz egal ob Mann oder Frau, ob arm oder reich, ob jung oder alt.

Die Erfüllung der psychosozialen Grundbedürfnisse entscheidet über das Gelingen der Beziehung und des Lebens, sie bestimmen daher auch die Lebensqualität.

Niemand würde ernstlich leugnen können, daß ihm das „Bedürfnis nach Zugehörigkeit“, das Gefühl „mit Wertschätzung angenommen zu werden“, das „Empfangen von Zuwendung, Nähe und Wärme“ nicht wichtig wäre. So wichtig, daß der dauerhafte Mangel daran zu einer Verminderung des Wohlbefindens führen würde.

Nur in einer Beziehung kann „Geborgenhet und Sicherheit“ geboten werden, zwei unabdingbare Voraussetzungen für eine „positive emotionale und soziale Entfaltung“. Dabei darf weder die „Entfaltungsmöglichkeit“ des Einzelnen, noch dessen „Autonomie“ beschnitten werden, denn Liebe sollte ja bedingungslos sein.
Man liebt nicht unter gewissen Voraussetzungen, sondern ohne Bedingungen, alles andere ist nicht Liebe.

Wie oft vergiften tägliche Nörgeleien, der Wunsch gewisse Dinge am Partner zu ändern eine Beziehung und töten die Liebe. Sie sollten immer daran denken, dass Liebe bedingslos sein muss, damit sie überhaupt als solche bezeichnet werden kann.

Die Eigenständigkeit der Persönlichkeit nennt man Autonomie. Die Autonomie eines Menschen ist eines der wichtigsten „psychosozialen Grundbedürfnisse“ und sie darf auch in einer Beziehung nicht gefährdet werden. Beziehungen scheitern öfter an einem Zuviel an Zuwendung als an zu wenig.

Ein Zitat von Fritz Pearls, einem Schüler Siegmund Freuds, bringt die Sache auf den Punkt:

„Ich bin ich und Du bist Du;
es ist nicht meine Aufgabe, mich nach Deinen Wünschen zu richten;
es ist nicht Deine Aufgabe, Dich nach meinen Wünschen zu richten;
wenns trotzdem klappt, ist es gut, wenn nicht, kann man auch nichts machen!“