Männer und ihr Penis

Der Penis ist „narzistisch besetzt“, – ein Statussymbol!

Trotz aller Beschwörungen der sogenannten „inneren Werte“ und des Intellektes, dem angeblich eigentlichen Unterschied zwischen Mensch und Tier, ist und bleibt der sexuelle Umgang mit anderen Menschen geprägt von sehr archaischen Statussymbolen.
Mit den inneren Werten ist wenig Staat zu machen, das sieht man im täglichen Leben, in der Politik…. und beim Sex.
Der wahre Grund für dieses Phänomen ist ganz einfach zu erklären: der Mann ist in seiner Sexualität ein visuelles Wesen, er glaubt, was er sieht und innere Werte sind so leicht nicht zu erkennen, weil sie eben „innen“ sind.

Selbstwert

So wie „Kleider Leute machen“ gibt es noch andere Statussymbole, die einen Mann so richtig interessant machen. Nicht nur bei seinen Geschlechtsgenossen: auch Frauen besinnen sich nach deren sexueller Befreiung immer mehr ihrer ureigenen Instinkte und schämen sich nicht mehr dafür.
Mit Statussymbolen können Männer Eindruck schinden, sie pushen aber auch ihren eigenen Selbstwert. Und selbstbewusstes Auftreten erhöht wieder die Chancen, erfolgreich zu sein…!
Nichts scheint so sehr den Marktwert eines Mannes zu erhöhen als Geld und Macht. Mit einer dicken Brieftasche und einer entsprechenden Position, auch mit einem klingenden Namen macht mann allemal Furore.

Narzismus

Unter Narzismus versteht man die Liebe zu sich selbst. Um jemanden anderen lieben zu können, bedarf es einer ausreichenden Portion Selbstliebe – sagt man – und dies klingt auch plausibel. Die Selbstliebe entscheidet über die „sexuelle Identität“, den Selbstwert als Mann gegenüber dem potenziellen Sexualpartner.
Neben vielen anderen Faktoren gibt es gewisse körperliche Merkmale, die den Narzismus eines Mannes fördern: eine überdurchschnittliche Körpergröße, ein kräftiger, muskulöser Körperbau, breite Schultern bei schmaler Taille und die Ausstattung der Geschlechtsorgane. Womit wir beim Thema wären.

Biologie

Rein biologisch ist der Penis das Tool, mit dem die Männer ihren Samen positionieren. Am langen Weg von der Anbahnung von Sexualkontakten bis zur Zeugung eines Kindes ist dies aber der einfachste Vorgang, und der Penis ist dafür so gut wie immer  groß genug, vorausgesetzt er ist funktionstüchtig, das heisst erektionsfähig.
Die Schwankungsbreite des „Normalen“ ist aber weit gefasst. So gelten flaccide (schlaffe, nicht erigierte) Penisse mit einer Länge von 5 – 15,5 cm als normal. Im erigierten (steifen) Zustand ist der Penis von 7,5 bis 19, 5 cm lang und das Volumen reicht gar von 33 bis 152 Milliliter.

Der Umgang mit dem „Normalen“

Das „Normale“ hat also eine ganz beachtliche Schwankungsbreite, das Argument „normal“ gebaut zu sein ist aber leider sehr häufig nicht in der Lage, Defizienzgefühl und Selbstzweifel zu zerstreuen. Die Zufriedenheit mit sich selbst entsteht indessen immer im Auge des Betrachters.

Zudem lizitiert die Pornoindustrie nach oben, idem die Schauspieler nicht zuletzt nach deren Penisgröße ausgewählt werden, – und dann arbeiten sie noch mit allerlei technischen Hilfsmitteln um jene stahlharten ausdauernden Erektionen zu produzieren, denen dann die Konsumenten dieser Filme nach zu eifern trachten.
Männer, die mit ihrer genitalen Ausstattung nicht zufrieden sind, kann man daher kaum mit dem Argument beruhigen, es wäre „alles“ normal. „Normal“ ist, was funktionstüchtig ist, es berücksichtigt aber nicht, dass der Penis beim Menschen mehr als nur Begattungsorgan ist. Die Größe des Penis beinhaltet eine Botschaft, sie signalisiert Fruchtbarkeit und Potenz und verleiht dem Mann Selbstwert und Respekt vor sich selbst, aber auch vor anderen, vor allem aber vor anderen Männern. Man sollte dabei nicht vergessen, dass der beste Kumpel schnell zum Rivalen wird, wenn eine Frau im Spiel ist.
Die Penislänge, aber auch die Dicke, sind narzistich besetzt. Männer, die sich selbst als zu klein gebaut beurteilen, leiden darunter und entwickeln sehr häufig sexuelle Störungen.

Die Ansicht eines Mannes, er wäre zu klein gebaut, ist häufig Ursache für eine psychosomatisch bedingte Erektionsstörung, aber auch für soziale Störungen.

Sexuelle Störungen in Zusammenhang mit einem „zu kleinen“ Penis

Die Themaik des zu kleinen Penis ist in meiner Sexualsprechstunde sehr häufig, sozusagen „tägliches Brot“. Meistens sind die Befürchtungen wenigstens aus der Sicht der Funktionalität unbegründet, manche Männer  sind aber so fest davon überzeugt, zu klein gebaut zu sein, dass sie durch rationale Argumenten nicht davon abzubringen sind. Sie wollen nicht beruhigt werden, Beschwichtigungsversuche à la „so schlimm ist es doch nicht“ führen eher zum Gefühl nicht ernst genommen zu werden. Sie wollen einfach einen größeren Penis und sind auch bereit dafür „Opfer“ zu bringen.
Der Leidensdruck ist enorm. Die Angst, verhöhnt zu werden führt zu einer Scheu, sich vor anderen nackt zu zeigen. Es fehlt die Bereitschaft in öffentliche Saunen zu gehen, mit anderen zu duschen oder auch sexuelle Kontakte anzubahnen.
Fast alle betroffenen Männer hatten in ihrer Biographie ein meist weit zurückliegendes Kränkungserlebnis. Da gab es mal einen Mitschüler, der sich „lustig gemacht hat“ oder eine – vielleicht sogar erste – Sexualpartnerin, die „nichts gespürt“ hat. Von einem solchen Erlebnis reden Männer auch noch nach Jahrzehnten!

Psychotherapie

Streng genommen handelt sich bei fast allen Männern mit „zu kleinem Penis“ um persönliche Fehleinschätzungen, cognitive Verzerrungen auf Basis eines traumatischen Erlebnisses. Solche Erscheinungen nennt man Neurosen, das sind auf Erfahrungen basierende psychische Störungen.
Neurosen lassen sich am besten mittels Psychotherapie beheben, im Falle einer Neurose mit sexuellem Inhalt nennt man eine solche Behandlung Sexualtherapie. Die Besonderheit der Sexualtherapie besteht darin, dass es sich um eine Psychotherapie mit ZWEI Patienten handelt, eben um ein Pärchen.
Erfahrungsgemäß führen Sexualtherapien bei Störungen des sexuellen Selbstwertes, im konkreten Falle bei dem Glauben, zu klein gebaut zu sein, nicht zum Erfolg. Denn auch die Versicherung der Partnerin, dass für sie der Penis des Partners groß genug sein, führt nicht zu einer Linderung des Defizientgefühls. „Es mag schon sein“, so argumentieren betroffene Männer, „dass meiner Frau mein Penis groß genug ist, aber MIR ist er eben zu klein“. Solche Argumnente sind sehr häufig. Sie beweisen, dass es nicht um die Funktionalität geht, sondern um das Statussymbol „Penis“.

Biotherapie

Die Biotherapie ist das Gegenstück zur Psychotherapie. Hier geht es nicht darum, den Patienten von seinen Gedanken zu befreien, (- was häufig nicht gelingt!), sondern, weil dies eben nicht erfolgversprechend erscheint, tatsächlich den Penis zu vergrößern.
Geich vorweg eine Warnung vor unseriösen Machenschaften: weil diese Thematik den Männern so wichtig ist, sind sie auch bereit „alles“ zu versuchen. Dabei wird sehr viel Scharlatanerie verkauft, meist um „gutes“ Geld.

Hier eine Auflistung von Methoden, die wenigstens eine Chance bieten, erfolgreich zu sein. Garantien für eine gewisse Wirkung kann man nicht übernehmen, auch sollten Sie jede Massnahme, die Sie ergreifen mit Ihrem Sexualmediziner absprechen.

1. Gewicht abnehmen:
Übergewicht verkürzt den Penis um die Dicke der Fettschicht. Schlanke Männer sind daher immer im Vorteil,  auch schon deshalb, weil sich die Proportionen der Körperteile zueinander günstiger darstellen.
2. Schamhaare kürzen:
Funktioniert ganz ähnlich. Weil ein Teil des Penisschaftes hinter Haaren verborgen bleibt, kann das Trimmen oder Rasieren der Schambehaarung die Optik verbessern.
3. Die Vakuumpumpe
Die Vakuumpimpe ist ein Tool, mit dem das Gewebe des Penis durch Unterdruck gedehnt wird. Bei konsequenter Anwendung (ohne Übertreibung!!) kann diese Methode erfolgversprechend sein. Erfordert Geduld und Konsequenz. Erste Erfolge nach „einigen“ Monaten. Vorsicht bei unsachgemäßer Anwendung! Einschulung erforderlich!
4. Stretching
Stretching verfolgt dieselben Ziele, es wird ein Gürtel umgeschnallt der mit Hilfe eines Gummizuges den Penis langzieht. Oder man hängte Gewichte an den Penis. Beides kann Schmerzen verursachen. Wenn man den Männern glauben darf, gibt es auch durchaus aufmunternde Ergebnisse. Auch meine Erfahrungen als Therapeut vieler Männer sind recht gut, vorausgesetzt mann hält durch!
5. Die Einnahme von Phosphodiesterasehemmern
Viagra und Co verbessern die Erektion bei sexueller Stimulation, führen aber auch ohne Stimulation zu vermehrtem Bluteinfluss, der „ihn“ ein bisschen voluminöser macht. Diese Methode wird von vielen Männern angewendet, wenn sie sich in der Öffentlichkeit praesentieren wollen: in Saunen, auf FKK-Plätze, in Swingerclubs, unter der Dusche…etc.
6. Hormontherapie mittels STH
In manchen Foren gilt die Behandlung mit Wachstumshormonen zur Penisvergrößerung als eine Methode für Fortgeschrittene. Die Grundlage hierfür ist, dass die Anwendung von Wachstumshormonen die Akren, die Körperenden, zum Wachstum anregen kann, – auch der Penis ist neben Händen, Füssen, Kinn und Nase ein „Körperende“.  In Verbindung mit Stretching oder einer Vakuumpumpe soll  diese Methode sehr erfolgversprechend sein ohne Erfolgsgarantie. Nachteil: die Kosten für das Wachstumshormon sind erheblich, vor Schwarzmarktprodukten muss generell gewarnt werden. Seriöse Studien gibt es nicht. Meine Erfahrungen sind ambivalent, die Fallzahl ist zu klein um eindeutige Schlüsse zu ziehen.
7. Operation
Es gibt verschiedene Methoden zur operativen Sanierung. Die einfachste ist wohl die Durchtrennung desjenigen Bändchens, mit dem der Penis am Schambein festgehalten wird. Diese Methode vergrößert den Penis nicht, lässt ihn aber größer in Erscheinung treten. Die Operation ist wegen der damit verbundenen Risken ein letzter Ausweg. Wird von mir nicht forciert! Ich kenne viele unzufriedene Männer.

Was sicher nicht wirkt.

Salben, Tabletten, Wässerchen werden zwar en masse im Internet angeboten, haben aber definitiv keine Wirkung. Schad ums Geld.

Erfahrungen aus der Praxis 

Wie schon eingangs erwähnt, ist die Thematik rund um den „zu kleinen Penis“ sehr häufig in meiner Praxis.

Ich verfüge daher über einige praktische Erfahrung mit einer respektablen Anzahl an Patienten, die ich hier erläutern möchte.

Die an meinen Patienten angewendeten Methoden basieren auf dem Prinzip der Gewebsdehnung. Man weiss aus der plastischen Chirurgie und aus den Bräuchen von Naturvölkern, dass sich Gewebe vermehren lässt, wenn nur lange genug ein gewisser Zug darauf ausgeübt wird. Die besten Beispiele sind die Dehnung der Unterlippe oder der Ohrläppchen bei afrikanischen Völkern oder die Dehnung von Hauttransplantaten in der plastischen Chirurgie.

Ich habe mit meinen Patienten mit Vakuumpumpen, Stretch-Geräten und Gewichten gearbeitet und bin zur Überzeugung gekommen, dass die Vakuumpumpe für den Zweck der dauerhaften Penisvergrößerung deutlich unterlegen ist.

Der Grund hierfür mag sein, dass Vakuumpumpen auch bei konsequenter Anwendung immer nur kurzfristig auf das Gewebe wirken, während die „Strech-Geräte“ oder Geweichte mehrere Stunden pro Tag getragen werden können.

Die Erfahrungen mit Stretch-Geräten oder Gewichten sind aus meiner Sicht sehr ermunternd, obwohl natürlich keine Erfolgsgarantie gegeben werden kann. Beide Methoden erfordern Geduld, die sehr häufig nicht aufgebracht wird. Dies ist auch der Grund, warum ich in solchen Fällen eine ausfühliche Aufklärung für erforderlich halte und auch einen Behandlungsvertrag unterschreiben lasse.

Sollten Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an mich: