Männer und ihr Samen

(Zuletzt bearbeitet im Juli 2021)

Schon frühzeitig hatte man erkannt, dass die Generierung menschlichen Lebens ohne den Samen der Männer nicht möglich ist. Der Samen hat daher für die Männer eine besondere Bedeutung, schliesslich ist er ja das „männlichste“ was ein Mann hervorbringen kann. Um ihn unter die Frauen zu bringen wurde der Mann mit seiner expansiven Sexualität ausgestattet. Denn die Fortpflanzung ist und bleibt der evolutionsbiologische Auftrag an den Mann und diesen Auftrag nehmen die Männer ernst. Auch heute noch.

Die destruktive Beurteilung der Masturbation beruht auf dem Glauben von der Unersetzlichkeit des Samens. Schon in der Anike wurde von den Männern verlangt damit sparsam um zu gehen. Onan ließ seinen Samen zu Boden fallen und wurde dafür bestraft. Die Tabuisierung der Masturbation mag auch heute noch auf diese Geschichte zurück zu führen sein, die sich allerdings als Mythos erwies. Heute wissen wir, dass Samen in unerschöplicher Weise zur Verfügng steht und man sich daher nicht fürchten muss, ihn vielelicht vergeudet zu haben.

Der Samen ist für die Männer auch heute noch narzistisch besetzt. Junge Männer erkennen am ersten Samenerguss das Erreichen ihre Geschlechtsreife und das macht sie stolz. Dieses wichtige Ereignis im Leben eines Mannes wurde früher in Form von Inititiationsritualen gefeiert. Mit diesen Ritualen werden Burschen in die Gemeinschaft der Männer aufgenommen.

Die Menge des Samens und die Weite der Ejakulation sind Kriterien, in denen sich junge Männer häufig in „Wettkämpfen“ messen. Bei denjenigen Burschen, die als Verlierer hervorgehen werden dabei nicht selten neurotische Zweifel an ihrer Männlichkeit begründet. Fragen rund um die Samenmenge, die Beschaffenheit des Samens und die Weite der Ejakulation sind in Männersprechstunden sehr häufig.